Ein Website-Relaunch ist oft notwendig, um bestehende Websites zu erneuern. Die Gründe hierfür können vielfältig sein. Allerdings besteht die Gefahr, dass nach einem Relaunch die hart erkämpften Top-Rankings bei Google verloren gehen. Doch mit der richtigen Herangehensweise lässt sich dieses Risiko minimieren.
Zwei Arten von Relaunches
Im wesentlichen unterscheidet man zwischen zwei Relaunch-Arten. Dem Redesign und dem klassischen Relaunch.
Redesign ohne Strukturanpassung
Hierbei bleibt die technische Basis größtenteils unverändert, und es geht vorrangig um eine Anpassung des Designs. Nur wenn ein neues System erforderlich ist, ändert sich auch der technische Aspekt. Die URL-Struktur bleibt in den meisten Fällen unverändert, wodurch Rankingverluste unwahrscheinlicher sind. Die Erfolgschancen auf große Rankingsprünge sind meist etwas geringer als bei einem kompletten Relaunch.
Relaunch mit Strukturanpassung
Bei einem kompletten Relaunch wird auch die URL-Struktur angepasst. Diese Art des Relaunches ist deutlich komplexer und erhöht das Risiko von Rankingverlusten. Ein derartiger Relaunch erfordert ein profundes Wissen sowohl in der Entwicklung als auch in der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Im schlimmsten Fall droht ein Totalverlust.
Da ein Redesign weniger kompliziert ist, fokussiere ich mich in diesem Beitrag auf den Relaunch mit Strukturanpassung.
Warum ein Relaunch sinnvoll sein kann
Es gibt verschiedene Gründe, die einen Relaunch rechtfertigen. Zum einen kann das Design veraltet wirken, es können sich Änderungen in den Datenschutzbestimmungen ergeben haben, oder man kommt mit der bestehenden Struktur nicht mehr zurecht. Auch Usertests können zeigen, dass die Website-Struktur verwirrend ist. Ebenso Google selbst kann Hinweise geben, wenn die Struktur der Website für Suchmaschinen ungeeignet ist.
Besonders Websites, die schon lange online sind, sind oft nicht für Suchmaschinen optimiert und erfordern daher einen Relaunch. Schlechte Ladezeiten, eine unzureichende Nutzererfahrung und hohe Absprungraten führen zu Abstrafungen im Google-Ranking und Nutzer meiden die Website.
Worauf du beim Website-Relaunch achten solltest
Möchtest du einen Website-Relaunch selbst durchführen, musst du einige wichtige Punkte beachten, da ein Relaunch eine anspruchsvolle Aufgabe ist, bei der Fehler zu Rankingverlusten führen können:
- Sichere Backups: Sichere unbedingt den aktuellen und vorherigen Stand der Website, einschließlich der Datenbank. Arbeite niemals direkt an einer Live-Seite, sondern immer an einer Sicherungskopie.
- Einrichtung von Tracking: Ein Relaunch ohne Tracking ist problematisch, da du nachher wissen möchtest, wie sich die Änderungen ausgewirkt haben. Wenn du bisher kein Tracking hast, sollte spätestens jetzt damit begonnen werden.
- Crawling-Bericht: Exportiere einen Crawling-Bericht der aktuellen Seite, der alle URLs, Meta-Daten, Bildpfade, PDF-Dateien usw. enthält. Dies ist wichtig, um später die entsprechenden Redirects einzurichten und diese zu kontrollieren.
- Sorgfältige Planung der neuen Website: Plane die neue Website detailliert und berücksichtige dabei auch die SEO-Aspekte, insbesondere die URL-Struktur, die für einen erfolgreichen Relaunch entscheidend ist.
- 301 Redirects: Plane die 301 Redirects sorgfältig und setze sie nur sinnvoll ein. Es ist beispielsweise nicht ratsam, verlorene Seiten einfach auf die Startseite umzuleiten.
- Überprüfung der Redirects: Prüfe mit einem Crawling-Tool, ob alle früheren URLs korrekt auf die neuen URLs weiterleiten.
- Livegang: Schalte die neue Website live, wenn du sicher bist, dass alle Redirects richtig gesetzt sind und die Website alle wichtigen Aspekte berücksichtigt.
- Live-Prüfung: Auch nach dem Livegang solltest du erneut einen Crawling-Bericht erstellen und prüfen, ob alle URLs erreichbar sind und die Redirects ordnungsgemäß funktionieren.
- Tracking nach dem Relaunch: Überwache dein Tracking und melde den Relaunch bei den entsprechenden Tools wie Google Search Console, insbesondere wenn es sich um einen Domain-Wechsel handelt.
- Langfristige Überwachung: Kontrolliere die Website und die Google Search Console oder ähnliche Tools in den folgenden Tagen regelmäßig. Es ist normal, dass Sichtbarkeit und Rankings vorübergehend zurückgehen. Bei größeren Rankingverlusten könnten jedoch fehlerhafte Redirects die Ursache sein.
Es ist wichtig, Ruhe zu bewahren, da sich Sichtbarkeit und Rankings in den meisten Fällen nach einer erfolgreichen Planung und Umsetzung des Relaunches langfristig verbessern. Nach wenigen Wochen sollten Besserungen jedoch ersichtlich sein!
Die richtige Agentur für einen Relaunch
Die Wahl der Agentur für den Relaunch ist von entscheidender Bedeutung. Leider gibt es viele Anbieter, die viel versprechen, aber wenig Erfahrung mit Relaunches haben. Ein Relaunch erfordert technische SEO-Kenntnisse, die oft in Agenturen nicht ausreichend vorhanden sind. Daher ist es entscheidend, einer erfahrenen und vertrauenswürdigen Agentur zu vertrauen oder einen SEO-Experten zu beauftragen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
Kosten eines Website-Relaunches
Die Kosten für einen Website-Relaunch variieren je nach Projektgröße. Für eine Standard-Unternehmensseite ohne Änderung der URL-Struktur (Redesign) kann man mit ~2.500 € rechnen. Bei Anpassungen der URL-Struktur oder gar einer Domain-Änderung können die Kosten schnell auf ~5.000 € und mehr ansteigen.
Ein Website-Relaunch eröffnet viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Website, aber es erfordert eine sorgfältige Planung, Vorbereitung und Umsetzung, um Rankingverluste zu vermeiden und langfristige Erfolge zu erzielen.